Der Weg des Erinnerns

Vergessene Lager, verschwindende Stimmen

Orte der NS-Gewalt und Opfer aus dem östlichen Europa im deutschen politischen Gedächtnis

 

von Ekaterina Makhotina

 

Aus Distanz und von ihrem Ende her betrachtet, ließe sich die Entwicklung der Gedenkorte an die Opfer der NS-Gewalt als „Erfolgsgeschichte“ erzählen. Heute sind die NS-Gedenkstätten als staatlich geförderte Institutionen wichtige Instrumente der Bildung und Vermittler politischer Werte. Als solche werden sie auch von der Politik immer häufiger als Bühne für politische Auftritte aufgesucht.

Gleichwohl: Das Bundesministerium der Justiz listet für die Bundesrepublik über 1600 ehemalige Orte von Konzentrationslagern und Außenkommandos auf – und nur die wenigsten davon dienen als Orte der Bildungsarbeit.1 Während man an einigen von ihnen zumindest bescheidene materielle Zeichen der Erinnerungsarbeit „entdecken“ kann, sind viele nicht einmal als Gedenkorte ausgewiesen. Hier fehlen oft die elementarsten materiellen Spuren des Gedenkens wie beispielsweise eine Gedenktafel.

Dies mag erstaunen – nicht zuletzt aufgrund der weit verbreiteten Vorstellung von der Vorbildrolle Deutschlands bei der Aufarbeitung der Vergangenheit im erweiterten Europa: Metaphern wie die “deutsche DIN-Norm” (Timothy Garton Ash) und „Weltmeister der Vergangenheitsbewältigung“ (Peter Esterhazy)  bringen, zugespitzt und mit ironischer Note, diese idealisierenden Projektionen treffend zum Ausdruck.

Wie lassen sich die nicht-markierten Leerstellen der Erinnerung, die von Bürgern initiierten und erkämpften Gedenkorte, aber auch die staatlich breit geförderte Gedenkstättenlandschaft zu einem Gesamtbild zusammenfügen?

Vergessen und Verdrängen

Bis in die 1960er Jahre prägte vor allem das eigene, das deutsche Leid das gesellschaftliche Erinnern der Westdeutschen an die Zeit des Nationalsozialismus. Die Täterschaft wurde überwiegend verschwiegen und den Opfern kaum Beachtung geschenkt. Daher war auch die Entwicklung hin zur heutigen Gedenkstättenlandschaft gerade in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik mit großen Schwierigkeiten behaftet.

Nur ein sehr kleiner Teil der Lager wurde – primär auf Drängen von internationalen Häftlingsverbänden – zu den heute bekannten Gedenkstätten. In der Regel wurden die ehemaligen Lager in der Nachkriegszeit an den Rand der öffentlichen Wahrnehmung gedrängt und häufig mit der Begründung von Seuchengefahr abgetragen. Manche der historischen Orte wurden als Internierungs- bzw. Flüchtlingslager (Dachau) oder gar als Justizvollzugsanstalt (Neuengamme) weiter genutzt. Andere Lagerorte wurden ihrer historischen Spezifik beraubt und in Kriegsfriedhöfe mit einer christlichen Gedenksemantik verwandelt.2

Der authentische historische Ort wurde beseitigt oder verflüchtigte sich in Umnutzung und Neudefinition. Mancherorts wurden sogar bereits vorhandene Gedenkzeichen entfernt, vor allem, wenn die Symbole als „kommunistisch“ gelesen wurden.3

Die Reihe von Beispielen ist lang: Das entfernte und durch ein Vertriebenendenkmal ausgetauschte Mahnmal für sowjetische Kriegsgefangene im nordrhein-westfälischen Stukenbrock (ca. 1952), der gesprengte Obelisk für die sowjetischen Kriegsgefangene in Sandbostel  (1956),4 der beseitigte Gedenkstein für dieselbe Opfergruppe auf dem Friedhof der Gemeinde Schloß Holte (1963). Auch in Dachau war das kleine Gedenkareal um das Krematorium stets in Gefahr, aufgelöst zu werden: Ein bedrückendes Beispiel dafür ist die Schließung der Ausstellung von Überlebenden im Krematorium des Lagers Dachau im Jahr 1952.5

Vor allem aber verschwand das weit in die deutschen Landschaften und Städte hineinreichende Netz der KZ-Außenlager, der Lager für Kriegsgefangene sowie für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Die Überlebenden, die trotz der “Politik des Vergessens”  jedes Jahr wieder zu den Stätten kamen, um ihren Freunden und Angehörigen zu gedenken, wurden in der antikommunistischen Grundstimmung des Kalten Krieges als “Kommunisten” oder “Fellow travellers” stigmatisiert, vom Verfassungsschutz überwacht und in der Öffentlichkeit ignoriert. Ihre Belange stießen weder auf Empathie noch auf Solidarität in der westdeutschen Gesellschaft.

Die Eröffnung der ersten großen Gedenkstätten – Dachau und Neuengamme 1965 sowie Bergen-Belsen 1968 – sind im Kontext des Wandels in Politik und Gesellschaft der späten 1960er Jahre zu sehen. Geschichtspolitische “Eisbrecher” wie Karl Jaspers Kollektivschuldthese, Fritz Fischers “Griff nach der Weltmacht” oder Theodor Adornos “Erziehung nach Auschwitz” aber auch das Bewusstsein, das durch den Jerusalemer Eichmann-Prozess (1961) und die Frankfurter Auschwitz-Prozesse (1963-65) geschaffen wurde, führten zu einem langsamen Wandel und zu einem Umdenken in Bezug auf die Gedenkstättenpolitik. Nicht überall verlief die Einrichtung der Gedenkstätten reibungslos: Als es 1965 hieß, dass es in Dachau eine Gedenkstätte geben soll, war seitens der Bewohnerinnen und Bewohner des Flüchtlingslagers oft auch ein Bedauern wegen der Aufgabe der günstigen Wohnungen zu vernehmen.6

Die ersten Gedenkstätten wären nicht ohne das Engagement von Überlebenden, internationalen Druck und die Konkurrenz der ostdeutschen Erinnerungskultur entstanden.7 Das erste Lernziel der westdeutschen Gedenkorte war die historische Evidenz: Die ersten Gedenkstätten sollten vor allem belegen: Das Verbrechen ist hier tatsächlich geschehen.

“Hunger nach Geschichte”: Die Neue Geschichtsbewegung in der Bundesrepublik

Ende der 1970er verstärkte sich das bürgerschaftliche Engagement zur Erinnerung an die NS-Verbrechen. „Ein kräftiger Schub in die Vergangenheit“ – titelte Der Spiegel  1983 und machte auf die gesellschaftliche Geschichtsbewegung aufmerksam, die sich den lokalen Opfer- und Tätergeschichten widmete.

An der Neuen Geschichtsbewegung – auch Geschichtswerkstattbewegung genannt – beteiligten sich Parteien des linken Spektrums, Hochschullehrer, Opferverbände, Gewerkschaften und Kirchen, Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste – eben jene Akteure , die auch heute maßgeblich an der Erhaltung der Erinnerung beteiligt sind.8 Der Ansatz der bürgergesellschaftlichen Regionalprojekte „Grabe wo du stehst“9, der zunächst die Spurensuche nach den Orten der NS-Gewalt einleitete, wurde mit der immer lauter werdenden Forderung nach deren Verankerung als „Lernorte“  verknüpft. Nicht nur die Opfer sollten thematisiert werden, sondern auch Täter. Die Bewegung leitete in den 1980er Jahren ein “Gedenkstättenjahrzehnt” ein und gab wichtige Anstöße zur Anerkennung und Rehabilitierung der Opfer, ja zur längst überfälligen Empathie. Ebenfalls zu dieser Zeit begannen die Überlebenden zunehmend zu erzählen und ihre Erinnerungen zu publizieren.10 Damit rückten die Gedenkstätten auch in den Fokus der pädagogischen und geschichtswissenschaftlichen Aufmerksamkeit.

Von den Grenzen der gesellschaftlichen Durchdringung der Geschichtsschreibung „von unten“ zeugt jedoch die Tatsache, dass Lokalhistoriker und Erinnerungsaktivisten sich noch lange Jahre als „Nestbeschmutzer“ beschimpfen lassen mussten. Trotz dieses häufigen „Nicht-Wissen-Wollens“ und der  konservativen Wende in der Erinnerungspolitik der 1980er Jahre unter Helmut Kohl11, haben die gesellschaftlichen Erinnerungsinitiativen einige Erfolge erzielt. Im ausgeweiteten erinnerungspolitischen Opferdiskurs fanden nun weitere Gruppen – Homosexuelle, Sinti und Roma, Euthanasieopfer und zur Zwangsarbeit Verschleppte – auch ihren Platz.

Die politische Wende 1989/90 und die deutsche Wiedervereinigung brachten auch für die Gedenkstättenpolitik einige grundlegende Veränderungen. Ein großer Schritt in der Gedenkstättenpolitik war die Übernahme des finanziellen Unterhalts der ostdeutschen Nationalen Mahn- und Gedenkstätten durch die Bundesregierung im Jahr 1993.12 Der letzte erinnerungspolitische Meilenstein wurde Ende der 1990er Jahre erreicht, als Gedenkstätten mit der “Konzeption der künftigen Gedenkstättenförderung des Bundes” zu einer bundespolitischen Aufgabe aufgewertet wurden. Mehr als 50 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft hat sich die Bundesrepublik so zur nachhaltigen Förderung des öffentlichen Gedenkens an die Opfer und zur Vermittlung der historischen Verantwortung für die NS-Verbrechen verpflichtet – eine Entwicklung, die vor allem für Überlebende ungemein wichtig war und ist.

Zudem wurde in den 1990er Jahren die Funktion der Gedenkstätten noch einmal erweitert. Im Kontext der bundesdeutschen Programme gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sollten die Gedenkstätten als Orte der Erziehung zu Demokratie und Zivilcourage fungieren. Sie sollten nicht nur als “Lernorte” sondern auch als “Umlernorte” fungieren.

Diese Institutionalisierung der Gedenkstätten muss jedoch in ihrer Ambivalenz gesehen werden, denn sie bedeutet nicht nur Förderung durch den Bund, sondern auch häufig das Ende ihres Funktionierens als Orte (selbst)kritischer Gegen-Erinnerung. Sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der Gedenkstättenpädagogik ist heute die Kritik an der institutionalisierten, staatlich orchestrierten Gedenkkultur zu vernehmen.13 Sie wird als ritualisiert, konventionell und vorhersagbar beschrieben. Wie Günter Morsch, der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstäten, einmal formulierte, die Gedenkstätten „lösen sich immer mehr von ihrer bisherigen Funktion als politisches Forum für diskriminierte oder ausgegrenzte Minderheiten, marginalisierte Sozialschichten und politisch unbequeme Gruppen.“14

Tatsächlich fehlt es der Gedenkkultur als „staatliche Veranstaltung“ häufig an erinnerungskultureller Pluralität und „Widerborstigkeit“. Manche Erinnerungsgemeinschaften, die über Jahrzehnte maßgebliche Träger des Gedenkens waren, fühlen sich heute von den staatstragenden Gedenkveranstaltungen  nicht repräsentiert, an den Rand gedrängt oder in ihrem Anliegen nicht beachtet.15

Leerstellen

Jenseits der großen, international bekannten und gut ausgestatteten Vorzeigeinstitutionen ist der Status vieler anderer Orte der Verbrechen fragil. Selbst die Strahlkraft, die von Dachau als “negativem Gedächtnisort” ausgeht, reicht kaum aus, um Bewusstsein für die Orte in seiner Umgebung zu schaffen, an denen die KZ-Insassen zur Schwerstarbeit herangezogen wurden. Im Falle Münchens liegen sie nicht “außerhalb der realen Welt” (Gottfried Kößler). Es sind Orte in Landsberg am Lech, in den Gemeinden Kaufering, Utting, Ottobrunn, in Münchener Stadtteilen wie Neuaubing, Ludwigstadt-Isarvorstadt und vielen anderen. Besucht man diese Orte heute, findet man meistens eine dem Wildwuchs überlassene Lagertopografie, vielleicht archäologische Grabungen, oder eben gar nichts – eine Leerstelle. Gibt es jedoch Gedenkzeichen, so handelt es sich oft um Stätten der Trauerarbeit von jüdischen Überlebenden. Junge jüdische Männer und Frauen aus Litauen, Tschechien, Griechenland, Ungarn und anderen osteuropäischen Staaten wurden tausendfach von bayerischen Firmen  zur Schwerstarbeit “herangezogen”, die viele nicht überlebten. Die Verstetigung des Gedenkens verstanden die Überlebenden – allen voran Uri Chanoch , Solly Ganor und Abba Naor  – als Pflicht gegenüber ihren umgekommenen Leidensgenossinnen und Leidensgenossen. Neben den Gedenksteinen, die von jüdischen Erinnerungsgemeinschaften initiiert wurden, findet sich an diesen Orten oft auch eine Gedenktafel , die in den 1990er und 2000er Jahren im Zuge der Gedenkstättenbewegungen angebracht wurde. Die Orte dokumentieren dadurch auch ihre Geschichte des „Kampfes um die Erinnerung“ im Kontext des kollektiven Vergessens.

Doch in wie weit wird ein solcher Erinnerungsort auch außerhalb der Erinnerungsgemeinschaften und der lokalen bürgergesellschaftlichen Initiativen wahrgenommen? Der mittlerweile global verstandene Erinnerungsimperativ des Holocaust-Gedenkens bedeutet nicht unbedingt auch die Bereitschaft der einzelnen Betriebe und Kommunen zur kritischen Selbstreflexion der Täterschaft bzw. der Kollaboration und des Profitierens vom NS-System.

Eine mögliche Erklärung für solche Leerstellen ist der besondere Diskurs zum deutschen Vernichtungskrieg im Osten. Die Verbrechen im Osten blieben lange Jahre ein blinder Fleck, – weder war unter den deutschen Kriegsteilnehmerinnen und Kriegsteilnehmern die Bereitschaft vorhanden, darüber zu erzählen, noch forderte die Sowjetunion eine Entschuldigung oder Entschädigung für die zivilen Opfer des Vernichtungskrieges. Zudem wurde der Russlandfeldzug Hitlers viel zu lange vom Mythos des deutschen Opfergangs vor Stalingrad überschattet. Erst 1991 kam es zu einer offiziellen Trauer- und Reuebekundung seitens der Bundesregierung gegenüber der Sowjetunion und erst 50 Jahre nach dem deutschen Überfall wurde die Frage der Entschädigung von sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern zum Gegenstand der deutschen Diskussion. In den frühen 1990er Jahren kamen viele ehemalige Häftlinge der deutschen Gefangenenlager und zur Zwangsarbeit Verschleppte aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion an die Stätten, an denen sie gelitten hatten. Belarussische, ukrainische und russische Stimmen trugen dazu bei, dass an einem jahrzehntelang vergessenen Ort wie der Erschießungsstätte Hebertshausen  bei Dachau ein eindrucksvolles Denkmal gestaltet wurde, das den Opfern ihre Namen und somit ihre Würde zurückzugeben versucht.

Die Schicksale dieser Menschen aus dem östlichen Europa, ihre traumatischen Erfahrungen der Haft und Zwangsarbeit, aber auch die Pflicht zum Vergessen im “Leben danach” sind bis heute kaum in den  Wahrnehmungshorizont der deutschen Öffentlichkeit gerückt. Umso wertvoller erscheinen uns heute Erzählungen wie die von Ivan Hont, einem ukrainischen Häftling in Neuaubing, die nicht nur von Sklavenarbeit in einen Betrieb der Reichsbahn zeugt, sondern auch vom Umgang mit solchen Erinnerungen in der Sowjetunion.

Gedenkstätten für wen?

Die Orte der Verbrechen geben heute ein zwiespältiges Bild ab. Zwar engagiert sich die Bundesrepublik mit allen Vorteilen in der Gedenkstättenlandschaft. Die großen Gedenkstätten sind heute nicht nur Gedenk- und professionelle Lernorte, sondern auch Orte der politischen Kommunikation. Das Grauen der Verbrechen wird an einigen Orten exemplarisch aufgearbeitet und vermittelt. Das Lager im eigenen Stadtteil oder im eigenen Ort, in dem Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter durch lokale Betriebe ausgebeutet wurden und häufig starben, bleibt dagegen weitgehend unsichtbar, und seine Geschichte unbekannt.

Betrachtet man diese Disparität als Gesamtbild, so stellt sich die kritische Frage, ob mit dem Delegieren der Erinnerung an staatliche Institutionen ein Nicht-Wissen-Wollen in Bezug auf die unmittelbaren „Orte des Schreckens“ einhergeht. Einerseits entsprechen die staatliche Geschichtspolitik und die großen Gedenkstätten dem Bedürfnis der Gesellschaft nach der Aufrechterhaltung der Erinnerung. Andererseits: Entspricht es nicht etwa auch einem Bedürfnis, das Grauen der Verbrechen aus der unmittelbaren Alltagswelt fernzuhalten?

  1. Knoch, Habbo: Spurensuche: NS-Gedenkstätten als Orte der Zeitgeschichte. In: Bösch, Frank, Goschler, Constantin (Hg.): Public History. Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft. Frankfurt, New York 2009, S. 190-218, hier S. 190.
  2. Knoch, Spurensuche, 194. Zum langen Weg der Gedenkstätte Dachau siehe: Distel, Barbara: Der Kampf um die Erinnerung am Beispiel der Gedenkstätte Dachau. In: Makhotina, Ekaterina u.a. (Hg.): Krieg im Museum. Präsentationen des Zweiten Weltkriegs in Museen und Gedenkstätten des östlichen Europas. Göttingen 2015, S. 285-297.
  3. Siebeck, Cornelia: 50 Jahre „arbeitende“ NS-Gedenkstätten in der Bundesrepublik. in: Gedenkstätten-Pädagogik. Kontext, Theorie und Praxis der Bildungsarbeit zu NS-Verbrechen. Berlin  2015, S. 19-43, hier S. 25.
  4. Pieper, Volker, Siendenhans, Michel, Eimer, Olaf: Die Vergessenen von Stukenbrock. Die Geschichte des Lagers in Stukenbrok-Senne bis zur Gegenwart. Bielefeld 1988. Erst 2015 wurde diese Opfergruppe in der Rede des Bundespräsidenten Joachim Gauck  “veröffentlicht”.
  5. Knoch, Spurensuche, 195.
  6. Siebeck, 50 Jahre, 19.
  7. In der DDR wurden die Nationalen Mahn- und Gedenkstätten (Buchenwald, Ravensbrück, Sachsenhausen) bereits Ende 1950er – Anfang 1960er Jahre eröffnet. Hyperlink zu den Gedenkstätten-Webauftritten.
  8. Unter anderem sind es: “z.B. Dachau” http://www.zbdachau.de/ sowie “Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert”: http://www.buergervereinigung-landsberg.de/presse/buergervereinigung/chronik.htm.
  9. Dazu ausführlicher: Strnad, Maximilian: „Grabe, wo du stehst“: Die Bedeutung des Holocaust für die NEue Geschichtsbewegung. In: Der Holocaust in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. Bilanz und Perspektiven. Göttingen 2012. S. 162-198.
  10. Meyer, Beate: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – stadtteilbezogene Geschichtsforschung (1984-1989). Ein Erfahrungsbericht. In: Böge, Volker: 25 Jahre Galerie Morgenland. Geschichtswerkstatt Eimsbüttel. Hamburg 2003, S. 57.
  11. Als „Markensteine“ dieser konservativen Wende können das problematische Mahnmal für „Opfer des Kriegs und Gewaltherrschaft“ in der Neuen Wache, Berlin, Versöhnungszeremonie des Bundeskanzlers in Bitburg und der Diskurs von der „Gnade der späten Geburt“ gesehen werden.
  12. Siebeck, 50 Jahre, 35.
  13. Zu dieser Kritik siehe z.B. Knigge, Volkhard: Kritische Erinnerung der Erinnerung. Zum Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis. In: Frei, Norbert (Hg.): Was heißt und zu welchem Ende studiert man Geschichte des 20. Jahrhunderts? Göttingen 2006. S. 69-75.
  14. Ziert in: Siebeck, 50 Jahre, 43.
  15. Wie z.B. die Erinnerung an Kommunisten als Opfer des NS-Terrors. Ein gutes Beispiel für den Konflikt zwischen dem staatstragenden und dem partikularen Gedenken gibt die Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Dachaus in Hebertshausen.