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Gedenkfeier in Kaufering VII am 27. April 2015

Dieser Artikel ist Teil der Serie Kaufering VII: KZ-Außenlager
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Das KZ Dachau wurde am 27. April 1945 von den US-Truppen befreit. Auch wenn die Außenlager des Lagerkomplexes nicht wirklich befreit wurden – beim Vorrücken der Amerikaner wurden die Häftlinge zu Fuß Richtung Süden „evakuiert“ – gilt dieser Tag auch für die Kauferinger Lager als denkwürdiges Datum.

von Alexander Legler und Vera Volkmann

Seit über 30 Jahren – seit Beginn der Gedenkstättenbewegung – wird in den Kauferinger Außenlagern mit Gedenkveranstaltungen der „Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert“ an die NS-Verbrechen erinnert. Besonders im Jahr 2015, anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Befreiung Dachaus, fanden in der Woche vom 27. April bis 3. Mai mehrere Gedenkveranstaltungen an den Standorten des Kauferinger Lagerkomplexes statt. Am 27. April fand auch in Kaufering VII eine Gedenkveranstaltung statt.

Säule beim Eingang zum "Weg des Leidens und der Hoffnung"
Säule beim Eingang zum “Weg des Leidens und der Hoffnung”
Säule beim Eingang zum "Weg des Leidens und der Hoffnung"
Säule beim Eingang zum “Weg des Leidens und der Hoffnung”

Organisiert wurde diese Gedenkveranstaltung wie in den fast 35 Jahren zuvor von der „Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert“. Vor allem aber war der Landsberger Lokalhistoriker und „Pionier der Erinnerungsarbeit“ im Raum Landsberg, Anton Posset, an der Planung und Durchführung der Veranstaltung maßgeblich beteiligt. Der studierte Historiker widmete der Erforschung des größten Außenlagerkomplexes des KZ Dachau Jahrzehnte seines Lebens. Bis zu seinem Unfalltod im Sommer 2015 trat er für den Erhalt der Gedenkstätte und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus im Landsberger Raum ein.

Am 27. April 2015 kamen über 35 Menschen nach Kaufering VII, um der Toten der Konzentrationslager um Landsberg zu gedenken. Verglichen mit Gedenkveranstaltungen an anderen Orten wirkt die Zahl sehr gering. Doch sieht man sie im Kontext der Gedenkzeremonien der vergangenen Jahre, an denen nur fünf bis acht Personen teilnahmen, waren es vergleichsweise viele. In diesem Jahr waren einige diplomatische Vertreter dabei, so die Generalkonsulin der Slowakei und der stellvertretende Konsul aus Ungarn.

Die Gedenkveranstaltung war vor allem vom Engagement gegen Vergessen geprägt: Bundespräsident Joachim Gauck und der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, die nicht persönlich anwesend sein konnten, richteten ihr Wort durch einen Brief an die  Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung. Dabei wurde besonders die bedeutungsvolle, oft ehrenamtliche Arbeit zur Erinnerung an die „KZ-Opfer“ und „Opfer des Nationalsozialismus“ gelobt. Abgesehen von diesen Erklärungen gab es keine offizielle Ansprache von anwesenden Lokalpolitikerinnen oder Lokalpolitikern.

Im Landratsamt der Stadt Landsberg am Lech wurde die Gedenkfeier um 19 Uhr fortgesetzt. Die Stimmung war ruhig und andächtig. Im Saal waren Bilder von Überlebenden aufgestellt und mehrere Blumenkränze schmückten die Bühne. Mitglieder der Bürgervereinigung hielten Reden und Vorträge. In den Pausen hatten die Teilnehmenden Zeit, innezuhalten und zu gedenken. Es folgte ein Originalstummfilm, in dem gezeigt wurde, wie die US-amerikanischen Soldaten Bewohner von Landsberg zwangen, die Toten der Konzentrationslager zu begraben. Der Regisseur Steven Spielberg griff die aufgenommenen Szenen aus dem Kauferinger Außenlagerkomplex in der mehrteiligen Fernsehserie Band of Brothers auf. Die 9. Folge „Why we fight“ zeigt die Befreiung bayerischer Konzentrationslager, wobei sowohl der Originalstummfilm als auch der Aufbau des Lagers Kaufering VII als Grundlage dienten. Die Gedenkveranstaltung endete mit der Eröffnung einer Ausstellung zu den elf Konzentrationslagern rund um Landsberg. Durch ihre Form und Ausgestaltung berührte die Gedenkveranstaltung – vor allem die Einzelschicksale der Opfer fanden Anteilnahme.

In Erdhütten wie diesen waren vor allem männliche KZ-Häftlinge untergebracht. Augsburger Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Eine-Erdhuette-fuer-den-Bunker-id33144287.html (20.11.2015).
In Erdhütten wie diesen waren vor allem männliche KZ-Häftlinge untergebracht (Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, Fotoarchivnummer- 44883)
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Dieser Artikel ist Teil der Serie: Kaufering VII: KZ-Außenlager
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