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Utting: Das Dachauer KZ-Außenlager X

Dieser Artikel ist Teil der Serie Utting: KZ-Außenlager
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  • Was kann man heute noch auf dem Gebiet des KZs Kaufering X sehen?
  • Entwicklungen der Erinnerungsarbeit in Utting
  • Das KZ in Utting: Kontaktmomente zwischen Dorfbewohner_innen und KZ-Häftlingen
  • Die Häftlinge in Utting und ihre Leidenswege
  • Utting: Das Dachauer KZ-Außenlager X

In Utting am Ammersee entstanden im Jahr 1944 vermutlich zwei Lager, die zum Dachauer Außenlagerkomplex von Kaufering gehörten – Kaufering X und eventuell Kaufering V. Verantwortlich für den Bau der Lager war die „Organisation Todt“ (OT), welche mit dem „Unternehmen Ringeltaube“ ein unterirdisches Rüstungsbauvorhaben in der Umgebung von Landsberg und Kaufering plante und ausführte. Kleinere Baufirmen der Umgebung, wie die Zweigstelle der Firma Dyckerhoff & Widmann in Utting, dienten als Zulieferer der unterirdischen Flugzeugfabriken.

von Susanne Maslanka, Sophie Rathke und Theresa Weiß

Für die Arbeit in der Uttinger Firma, im Dorf selbst und im Rüstungsbunker „Weingut II“, wurde auf Häftlinge aus den Konzentrationslagern, die vorwiegend aus dem östlichen Europa verschleppt wurden, zurückgegriffen. Vom KZ Stutthof und aus anderen Konzentrationslagern nach Utting deportiert, mussten sie unter menschenunwürdigen Bedingungen Schwerstarbeit leisten. Viele Menschen starben an körperlicher Schwäche, Hunger und der Willkür des Lagerpersonals, das im Falle von Strafgefangenen, die ab 1942 aus rassistischen Gründen in die KZs überstellt wurden, dem Programm „Vernichtung durch Arbeit“ folgte.1

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Wegweiser zum jüdischen KZ-Friedhof in Utting

Ein jüdischer Friedhof sowie zwei Mahnmale erinnern heute in Utting an das Geschehene. Allerdings bleiben die Informationen über diesen Teil der Geschichte, etwa auf der Internetseite der Gemeinde, auf der ein Abriss über die Geschichte Uttings verzeichnet ist, sehr spärlich. Am ehemaligen Lagergelände sind weder eine Informationstafel noch ein Lageplan des KZ zu finden.

Wie sah der Alltag der Häftlinge im Dachauer Außenlagerkomplex Utting aus? Was ist aus dem Lagergelände und dem jüdischen Friedhof geworden? Wie sind das Denkmal auf dem ehemaligen Firmengelände von Dyckerhoff & Widmann und das Todesmarschmahnmal entstanden? Wie reagierten die Menschen auf das Konzentrationslager in ihrem Dorf und wie leben die Erinnerungen daran heute fort? Wie wird heute in Utting aktiv erinnert und wer leistet Erinnerungsarbeit?

Noch werfen die Orte mehr Fragen auf, als sie Antworten geben können. Die Erinnerungen sind – trotz der vergangenen Zeit – bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern von Utting und der angrenzenden Ortsteile wie Holzhausen bis heute präsent.


  1. Raim, Edith: „Unternehmen Ringeltaube“: Dachauer Außenlagerkomplex Kaufering. In: Dachauer Hefte 5, Dachau 1989, S. 193 – 200. ↩
Dieser Artikel ist Teil der Serie: Utting: KZ-Außenlager
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Die Orte

  • Utting: KZ-Außenlager
  • Frauen und sogenannte „Asoziale“
  • Neuaubing: Das Zwangsarbeitslager
  • Hohenbrunn: Das Munitionslager
  • Kinder in der Zwangsarbeit
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  • Kaufering VII: KZ-Außenlager

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